1973/74 im Nahen Osten: Flugzeugtransporte von medizinischem
Gerät nach Ägypten, Syrien und Israel. Auftraggeber:
Die UN-Friedenstruppe Unef.
1978 im Nahen Osten: Transall-Transporte von Fahrzeugen
und Ausrüstungen für die UN-Streitmacht in Libanon (Unifil).
Nepalesische Soldaten werden in den Gebrauch der Geräte eingewiesen.
1988/89 in Namibia: Transporte im Auftrag der UN-Mission
Untag, die den Unabhängigkeitsprozess und die ersten freien
Wahlen in dem afrikanischen Land überwacht.
1989 in Sudan: Flüge zur Linderung einer Hungersnot.
Auftraggeber ist die "Lifeline Sudan" der UN.
1991 im Persischen Golf: Minensuche mit sieben Schiffen
auf Bitten der UN und der USA. Die Schiffe werden allerdings nicht
einem UN-Kommando unterstellt. Danach Unterstützung der UN-Mission
Unscom bei der Suche nach Massenvernichtungswaffen in Irak.
1991/93 in Kambodscha: Krankenversorgung im Rahmen der
UN-Übergangsbehörde Untac und deren Nachfolgeorganisation
Unamic. Die Ärzte und Pfleger des Bundeswehrlazaretts in
Phnom Penh behandeln nach Angaben der Bundesregierung 44.000 Menschen.
Seit 1992 im früheren Jugoslawien: Zunächst
Beteiligung an einer Luftbrücke nach Sarajevo, AWACS-Überwachung
der UN-Blockade gegen Serbien und Montenegro in der Adria, von
1995 an Beteiligung an den Friedenstruppen Ifor und Sfor in Bosnien.
Auch an der reinen Nato-Mission "Amber Fox" in Mazedonien
nehmen deutsche Soldaten teil. Seit Ende September ist es ihre
Aufgabe, etwa 280 internationale Beobachter des Friedensprozesses
zu schützen. Die Mission steht unter deutschem Kommando und
war am 27. September vom Bundestag gebilligt worden. Vorgänger
von "Amber Fox" war die Mission "Essential Harvest"
(Wesentliche Ernte) zur Entwaffnung der albanischen UCK-Rebellen
in Mazedonien.
Insgesamt ist die Bundeswehr im früheren Jugoslawien mit
mehr als 7.500 Mann engagiert: In Bosnien stellt Deutschland ein
Kontingent von 1.760 Mann in der Nato-geführten Sfor, 5.130
Deutsche sind in Kosovo und dort für den Süden zuständig
, weitere 660 Mann sind in Mazedonien als Mitglieder der "Task
Force Fox".
1992/94 in Somalia: Entsendung von 1.700 Mann in das von
Bürgerkrieg und Hungersnot gezeichnete ostafrikanische Land.
Federführend ist die Mission Unosom. Ergebnis gleich Null.
Seit 1994 in Georgien: Unterstützung der Mission
Unomig mit Sanitätspersonal und Beobachtern. Unomig überwacht
den Waffenstillstand in der Unruheprovinz Abchasien.
1999/2000 in Osttimor und Australien: Transport und Behandlung
von Kranken auf dem nach Unabhängigkeit von Indonesien strebenden
Osttimor. Die deutschen Soldaten sind Teil der Friedenstruppe
Interfet, die unter australischer Führung, aber im Auftrag
der UN handelt.
2001/2002 Beteiligung an der "Anti-Terror-Mission"
der USA gegen Afghanistan unter dem Namen "Enduring Freedom"
("Dauerhafte Freiheit"). Bis zu 3.900 Soldaten sollen
zum Einsatz kommen. Beschlossen im Bundestag am 16. November 2001.
2001/2002 in Afghanistan: Beteiligung von bis zu 1.200
Bundeswehr-Soldaten an der multinationalen Schutztruppe (Isaf)
mit UN-Mandat in "Kabul und Umgebung". Bundestagsbeschluss:
22. Dezember 2001.